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Kabinettschau: Perspektivwechsel

calendar_today27.07.2024
access_time10:00 Uhr

Kunstwerke auf dem Prüfstand (bis 29. September)

Das Landesmuseum setzt sich in seiner Kabinettschau kritisch mit den eigenen Sammlungen auseinander und stellt Kunstwerke auf den Prüfstand, die diskriminierende und rassistische Stereotype sowie sexualisierte Darstellungen wiedergeben.

Nicht immer sind Diskriminierung, Rassismus und Sexismus in der Kunst offensichtlich: Durch vermeintliche Überlegenheitsansprüche – etwa im Zuge der Kolonialisierung oder durch nationalsozialistische Propaganda – entstandene Stereotype finden sich in zahlreichen Werken der Kunstgeschichte wieder. Ein Gemälde, eine Druckgrafik oder eine Skulptur kann auf den ersten Blick angemessen und wertschätzend wirken, obwohl die verwendete Bildsprache, der Entstehungskontext oder der Werktitel rassistisch geprägt sind.

Mit seiner neuen Kabinettschau möchte das Landesmuseum Oldenburg Besucher:innen sensibiliseren und dazu einladen, die den Kunstwerken zugrundeliegenden Denk- und Handlungsmuster zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Ziel ist es, einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit diesen Kunstwerken zu finden.

"Als Museum stehen wir vor der Herausforderung, uns mit Bildsprachen und -titeln auseinanderzusetzen, die den vorherrschenden Zeitgeist ihrer Entstehungszeit widerspiegeln. Insbesondere im globalen Norden haben mehrheitlich weiße Künstler:innen dazu beigetragen, Stereotype zu etablieren oder zu verstärken", so Dr. Marcus Kenzler, der die Kabinettschau gemeinsam mit Zoe Marie Achtsoglou kuratiert hat. "Ein erster wichtiger Schritt ist es, diese abwertenden Stereotypen auszumachen, indem wir unsere Perspektive auf die Werke verändern und sie kritisch betrachten, kommentieren und einordnen", ergänzt Achtsoglou.

Auch die Besucher:innen der Kabinettschau sind eingeladen, sich an diesem Diskurs zu beteiligen. Dabei gilt es jedoch sich persönlicher Grenzen bewusst zu sein, da explizite Darstellungen von (sexualisierter) Gewalt, Rassismus und Diskriminierung belastend, verletzend oder (re-)traumatisierend wirken können.

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