Autorinnenlesung und -gespräch; Eintritt: 12 Euro/ermäßigt 8 Euro, Kartenreservierung unter www.literaturhaus-oldenburg.de
Mithu Sanyals gefeiertes Debüt "Identitti" erzählte aberwitzig und klug von Identitätspolitik. Ihr zweiter Roman "Antichristie", der für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert war, fragt nach dem Kolonialismus und der Gewalt in uns allen:
Durga ist fünfzig, erfolgreiche Drehbuchautorin und auf dem Weg nach London, wo sie an einer möglichst kritischen Verfilmung der überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitarbeiten soll. Sie liebt Kritik und Britishness und Agatha Christie … und als Kind eines vom britischen Empire versehrten indischen Vaters auch wieder nicht. In ihr toben Kämpfe, die über sie hinausgehen und weit in die Geschichte der Welt hineinreichen – deshalb ist es nur folgerichtig, dass es auf einmal 1906 in London ist und Durga auf indische Revolutionäre gegen den Kolonialismus trifft, die keineswegs so gewaltfrei wie Gandhi kämpfen. Und dann explodiert die erste Bombe. So grundlegend wie befreiend, so komisch wie bitter, so wissend wie fragend schreibt Mithu Sanyal über das Leben beim Ringen um das richtige Leben.
Mithu Sanyal wurde 1971 in Düsseldorf geboren und ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. 2021 erschien ihr erster Roman "Identitti", der auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises war und mit dem Literaturpreis Ruhr und dem Ernst-Bloch-Preis 2021 ausgezeichnet wurde.
Moderation: Birte Lipinski
Veranstaltet in Kooperation mit Buch Brader und der Carl von Ossietzky Universität.